Als vor 25 Jahren
die Hochstadter Naturfreunde entstanden, waren die Ziele
der internationalen Naturfreunde-Bewegung das geistige Gerüst,
das den Handlungsperspektiven der lokalen Gründer entsprach.
Auf dem Hintergrund der Erfahrungen von aktiver gemeinschaftlicher
Freizeitgestaltung, den Erkenntnissen über gesellschaftliche
Zusammenhänge und der Notwendigkeit aktiver Beteiligung
kamen für die Gründer nur die Naturfreunde als
Organisationsform, als Verband in Frage.
Gruppenaktivitäten
für Kinder und Jugendliche (und mit ihnen) war damals
primäres
Handlungsmotiv. Unser Kinderfest, inzwischen in der Region
bekannt, wurde bei anderen Ortsgruppen zum Vorbild. Daneben
wurde auch feste und regelmäßig gewandert. In
der damaligen Epoche der damaligen West-Ost-Aufrüstung
wurden die Hochstadter Naturfreunde zu einem Teil der Friedensbewegung.
Wer erinnert sich noch, als wir mit dem vollbesetzten Omnibus
zum Ostermarsch nach Mainz fuhren oder als wir den ehemaligen
Flotten-Admiral Gerd Schmähling zu einem Vortrag in
Hochstadt hatten?
Blickt man auf das über
25-jährige bestehen der Hochstadter Naturfreunde zurück,
werden manche Erinnerungen wach über Aktivitäten
und Veranstaltungen, die längst vergessen waren: Die
hervorragenden Aufführungen der Theatergruppe, die
kleine Mandolinengruppe, die in den ersten Jahren entstand,
das Mitwirken an der 1200-Jahr-Feier in Hochstadt, die Kinder-
und Jugendlichen-Freizeiten in den 80er Jahren, später
die Volkstanzgruppe, die zahlreichen Kulturveranstaltungen
mit den Drei Tornados, Hein & Oss Kröher, Franz-Josef
Degenhardt, usw. Bei unseren Recherchen in der Vergangenheit,
mussten wir aber auch erkennen, dass Manches einmalig oder
von kurzer Dauer war - so wie alles Leben Entstehen und
Vergehen ist. Aber es gab auch Beständigkeit in den
Aktivitäten, wie die unserer Skiabteilung.
- Ein Traum
wird wahr!!! zum
Bilderalbum
Langen Atem
und viel Engagement benötigten wir zur Durchsetzung
unseres Zieles Naturfreundehaus:
Tausende von Einsatz-Stunden
unserer Mitglieder manifestieren sich in diesem teils renovierten,
teils neuerbauten Bauwerk. Ideen über die zukünftige
Nutzung werden jetzt schon unter den Mitgliedern ausgetauscht.
Endlich, im Sommer 2004, war es soweit: Das mehrjährige
Projekt Naturfreundehaus Hochstadt war abgeschlossen
und das renovierte und sanierte Haus konnte im Juni 2004
der Bevölkerung als neues Schmuckstück im Zentrum
Hochstadts übergeben werden!
Karlheinz Frech
Wie fing eigentlich alles
an?
Es begann damit, dass
viele von uns (die Gründerrunde) durch
die Jugend- und Chorarbeit des evangelischen Dekanats in
Landau selbst erlebt hatten, wie gut uns diese gemeinsame
Aktivitäten getan haben und wie sehr wir sie vermissten,
als wir nicht mehr dort teilnehmen konnten oder wollten.
Aus dieser eigenen Begeisterung
und aus dem Bedürfnis heraus, solche Aktivitäten
auch künftig erleben zu können, entstand die Idee,
so etwas zu organisieren. Wir wollten in unserem Dorf für
Jugendarbeit sorgen, die unserem Lebensgefühl entsprach.
Wir wollten politisch sein, aber nicht parteipolitisch,
wir wollten kulturell aktiv sein, fanden aber bei uns nichts,
was unseren Vorstellungen entsprach. Wir wollten umweltbewusstes
Handeln erwerben und die Natur erleben, aber keinen Pfälzer
Waldverein bilden. Wir suchten ein Dach, unter dem wir all
diese Erwartungen und Vorstellungen verwirklichen konnten,
das uns aber genug Freiheit bot, uns selbst entwickeln zu
können. Die Kirchen im Dorf wollten uns nicht und die
Parteien wollten wir nicht. Also begaben wir uns auf die
Suche. Von Karlheinz Frech kam schließlich der Tipp,
sich doch bei den Naturfreunden umzusehen. Er erhielt Unterstützung
von Freunden aus Hannover. Die Idee war geboren, Informationen
wurden eingeholt, Kontakte wurden geknüpft. Wir reisten
nach Hannover und lernten dort im Freizeitheim Linden bei
Egon Kuhn und im Freizeitzentrum Weiße Rose bei Klaus
Vespermann etwas über Kulturarbeit mit und für
Menschen aus den Stadtteilen, über Kinder- und Jugendarbeit
aber auch über politische Wurzeln, an denen man anknüpfen
konnte und die bei der Orientierung für die zukünftige
Arbeit helfen konnten.
Sehr wichtig war aber
vor allem unsere Teilnahme am Butjerfest dem Stadtteilfest
für Kinder in Linden. Aus diesem Erlebnis heraus entstand
die Idee, bei uns in Hochstadt ein genauso tolles Kinderfest
zu veranstalten.
Die Kinder und Jugendlichen
im Dorf waren von Beginn an die erste Zielgruppe der Gründerrunde
Für sie und mit ihnen planten und arbeiteten wir. Das
Kinderfest, die sonntäglichen Discos, die Freizeiten
in Lembach und anderswo. Die Gruppenarbeit und andere Aktivitäten
konnten wir anbieten, weil und nachdem wir uns für
das Dach Naturfreunde entschieden hatten. Unsere
Wahl fiel auf sie, weil sie
- eine lange demokratische Tradition
haben
- einen eigenen Kinder- und Jugendverband
haben
- unserem Bestreben nach umweltbewusstem
Handeln entsprechen
- friedenspolitisch aktiv sind
- Offenheit und Toleranz vorleben
- Soziales Miteinander fördern
und wollen
- Selbständiges Denken und selbstbewusstes
Handeln fördern und fordern
- Selbst viele kulturelle Angebote
machen
-
Ein toller Verein!
Natürlich waren die
jugendlichen Menschen im Dorf nicht unsere einzige Zielgruppe.
Auch für die ältere Generation wollten
wir vor allem in kultureller Hinsicht zu den vorhandenen
Aktivitäten weitere hinzufügen und sie durch andere
Angebote ergänzen. Wobei an den Wandertagen der ersten
Zeit auch sehr viele jugendliche Menschen mitgingen.
Theater haben wir gemacht,
Faschingssitzungen, Fahrten, Skifreizeiten, Liederabende
mit Hein und Oss (Kröher) oder Franz Josef Degenhardt
organisiert, Diskussionsrunden veranstaltet ach,
es war schon allerhand los. Auch im Verein, weil die Jungen
nicht immer so zahm waren, wie die Eltern (Älteren)
das gern gehabt hätten. Aber durch Diskussionen lernen
wir und es hat uns meist der Grundsatz geleitet, dass wir
ein toller Verein sind, für den es sich lohnt, zu streiten.
An dieser Stelle ist auch
gut, dem Mann zu danken, der in den schwierigen aber sehr
bewegten und aufregenden ersten Tagen und Jahren seiner
Gründerrunde die Rücken gestärkt hat, Ideen
gesammelt und umgesetzt hat, mit viel Offenheit und Engagement
dafür gesorgt hat, dass wir diese Naturfreunde gegründet
haben: Alfred Peter!
Ja,
so fing das an,.......vor nunmehr über 25 Jahren!
Sieglinde Rother
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